Tag der Organspende

Mit freundlicher Genehmigung von Ralph Ruthe

Joseph Edward Murray führte bereits 1956 die erste Nierentransplantation eines Lebendspenders durch. Spender und Empfänger waren eineiige Zwillinge. Der Spender starb erst 2012, der Empfänger überlebte und verstarb acht Jahre nach der Transplantation.
Murray erhielt für seine Leistungen 1990 den Nobelpreis für Medizin.

Weltweit wurden bislang über eine halbe Millionen Nieren transplantiert.
Dass die Medizin heutzutage in der Lage ist, nicht nur Nieren, sondern zum Beispiel auch Bauchspeicheldrüsen zu transplantieren, ist eine enorme Leistung.
Leider besitzen nur 32% der Deutschen einen Organspendeausweis.

 

Warum ihr daher eure Organe zur Spende nach eurem Ableben zur Verfügung stellen solltet, wie der Organspendeausweis aussieht und was es zu beachten gilt, erfahrt ihr im Folgenden:

 

Der Organspendeausweis ist ein Dokument wie euer Personalausweis und dokumentiert eure Einstellung zur Organ- und Gewebespende.

Ihr solltet ihn immer bei euch führen, auch wenn ihr einer Organspende widersprochen habt, denn auch das ist auf dem Ausweis dokumentiert und erleichtert den Ärzten und Angehörigen Entscheidungen zu treffen. Ansonsten werden nämlich eure Angehörigen gefragt, was euer Wille bezüglich einer Organspende war.

Natürlich kann aber auch ein „Ja“ zur Organspende darin festgehalten werden, oder ihr stimmt nur einer Entnahme von bestimmten Organen zu.

Lassen mich Ärzte eher sterben, damit meine Organe gespendet werden können?

Nein! Eine Organ- und Gewebespende ist erst möglich, wenn der unumkehrbare Hirnfunktionsausfall („Hirntod“) eingetreten ist. Dieser muss durch zwei unabhängige und erfahrene Ärzte durch verschiedene Tests und zeitlich versetzt erst bestätigt werden, sodass ihr nicht fürchten müsst, durch einen Organspendeausweis schlechter versorgt zu werden, damit Andere schneller an eure Spenderorgane gelangen.

Was genau steht denn nun im Organspendeausweis?

euer Einverständnis zur Organ- und Gewebespende generell erteilt
euer Einverständnis zur Organ- und Gewebespende auf bestimmte Organe oder Gewebe beschränkt
bestimmte Organe von eurem Einverständnis zur Organ- und Gewebespende ausgenommen
einer Organ- und Gewebespende widersprochen
oder die Entscheidung einer namentlich zu benennenden Person zu überlassen. In diesem Fall informieren ihr diese Person bitte hierüber.

In der Zeile „Anmerkungen/Besondere Hinweise“ kann eine Person benannt werden, die im Todesfall benachrichtigt werden soll. Zudem ist es ist hilfreich, Vorerkrankungen oder Allergien in diesem Feld zu dokumentieren. Auch für weitere Anmerkungen ist dieses Feld der richtige Ort.

Wichtig ist zudem, dass sich der Organspendeausweis über die korrekte Angabe von Name, Anschrift und Geburtsdatum eindeutig zuordnen lässt.
Ihr könnt aber auch in eurer Patientenverfügung oder auf einem formlosen Blatt euren Willen bzgl. einer Organspende dokumentieren.

Ab 16 Jahren erlaubt das Transplantationsgesetz in Deutschland, seine Organe zur Spende bereit zu stellen und schon mit 14 Jahren könnt ihr einer Spende widersprechen.
Das Schöne ist, ihr könnt eure Meinung jederzeit und so oft ihr wollt problemlos ändern:
Einfach den alten Organspendeausweis zerreißen, neuen ausfüllen, fertig.
Hier könnt ihr den Organspendeausweis kostenlos anfordern

Warum solltet ihr eure Organe spenden?

Zurzeit warten ca 10.000 Menschen in Deutschland auf ein Spenderorgan. Nur ein Drittel von Ihnen erhält ein passendes Organ. Alleine diese Zahlen zeigen, wie wichtig es ist, mehr Organspender zu gewinnen. Jeder von uns kann durch Erkrankungen oder Unfälle auf ein Spenderorgan angewiesen zu sein.
Nehmt diesen Artikel zum Anlass und macht euch Gedanken, ob ihr nach eurem Tod anderen Menschen neue Hoffnung und Leben schenken wollt und füllt, wofür auch immer ihr euch entscheidet, euren Organspendeausweis aus.

Glück auf!

Euer Fabian Nehls vom Ruhrmedic Team